Geschichtspfad

Zeitreise in die Vergangenheit

Bad Dürrenberg kann auf Artefakte einer weit in der Vergangenheit liegenden Geschichte zurückgreifen. In fünf Vitrinen erhalten Besucher Einblicke in die Altsteinzeit, die Mittelsteinzeit, zur berühmten Schamanin sowie in das frühe und späte Mittelalter.

Kaum vorstellbar, dass hier vor 450.000 Jahren Menschen lebten, eine Schamanin vor 9.000 Jahren als Heilerin berühmt wurde und eine massive Burg genau hier stand – auf dem „dürren Berge“.

Eine einzigartige historische Schatztruhe:

Der Mythos der Schlacht von Riade

Der Legende nach gewann König Heinrich I. 933 gegen das übermächtige Heer der Ungarn bei Riade - ein Sieg, der in die Geschichte einging. Der Ort aber ist wissenschaftlich nicht nachweisbar. Doch befindet sich ein „Hunnenstein“ im südlichen Kurpark von Bad Dürrenberg. Die Vertiefungen im Stein werden der Sage nach als Abdrücke der Hand Heinrichs I., seines Hundes und seines Pferdes gedeutet.

Spektakuläre Ausgrabung

Ab etwa 9.600 v. Chr. änderte sich das Klima in Mitteleuropa. Die kaltzeitliche Tundra wich schattigen Eichenmischwäldern. Die Menschen der Mittelsteinzeit lebten als Jäger-Sammler-Fischer. Um 7.000 v. Chr. lebte eine Schamanin, deren üppig ausgestattetes Grab 1934 hier im Kurpark entdeckt wurde. 2019 wurden die Reste der Grabgrube als Blockbergung gehoben und im Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie eingehend untersucht.

Das Grab der Schamanin

Das Grab der Schamanin ist eine der ältesten und vor allem reichsten Bestattungen in Mitteldeutschland. Vor ca. 9.000 Jahren wurde die 30-40 Jahre alte Frau zusammen mit einem Säugling bestattet. Ihre Körper waren in Rötel gebettet. Die auffallend vielfältigen Grabbeigaben zeugen von der außergewöhnlichen Rolle der Verstorbenen in ihrer Gemeinschaft und darüber hinaus. Ethnographische Vergleichen legen nahe, dass einige der Objekte für schamanistische Praktiken genutzt wurden.

Die Zeit der Feuersteine und der Neandertaler – Die Altsteinzeit

Der Neandertaler lebte in der Altsteinzeit, vor ca. 300.000-40.000 Jahren. Aus dieser Zeit stammen Steinartefakte, die im Kurpark gefunden wurden.
Im Sommer 2020 stießen Archäologen auf eine Kiesschicht mit einer großen Anzahl von Werkzeugen, die besonders gut für die Bearbeitung von Holz, das Zerschneiden von Fell und das Zerlegen von Jagdbeute geeignet waren. Sie gelten als Nachweise für die Existenz der Neandertaler im späteren Bad Dürrenberg.

Eine alte Burg

In der schwarzen Vitrine türmen sich Holzkisten wie Bauklötzchen zu einer rudimentären Burg, die hier im südlichen Teil des Parks einst stand. Alle Informationen darüber finden sich auf den Skizzen, die auf diese Holzkisten aufgebracht wurden.